Kerwa mit zwei Ausstellungen

B/Pretzfelder Kunstausstellung

Zum 10. Mal gab es eine Ausstellung mit dem Bretzfelder Kunstverein – wieder ein Beitrag zur Beziehung Bretzfeld-Pretzfeld, die 1968 begann. D.h. in 2018 gibt es das Jubiläum einer 50jährigen Freundschaft.
Die erste Ausstellung war 2001 im Schloss aufgebaut – kurz nach der Gründung des Kunstvereins. Damals war auch das „Freundschaftsfass“ mit den zwei geschnitzten Wappen im Einsatz. Schon seit dem Festabend 1995 zur ersten urkundlichen Erwähnung (1145 – 1995, 850 Jahre Pretzfeld) symbolisierte es eine besondere der Partnerschaft in Form einer flüssigen Verbindung. Pfarrheim und Rathaus waren weitere Ausstellungsorte. Mittlerweilen hat sich dieses Ereignis in der Schulaula zum Zeitpunkt der Kerwa alle zwei Jahre etabliert. Und auch Künstler aus Pretzfeld werden einbezogen.
Bürgermeisterin Rose Stark fasste sich kurz bei ihrer Begrüßung – wir kennen uns alle, und die Künstler sollen sich diesmal selbst vorstellen:

Ehnes Adriana (Pretzfeld)
Sie hat eine Vorliebe für „modern, abstrakt, expressionistisch“. Die Bilder erhalten keinen Titel, damit der Betrachteer nicht voreingenommen ist. Ziel der Kunst ist für sie eine „Gegenwärtigkeit beim Betrachter“:

Hartl Gudrun
Seit 2001 ist sie aktives Mitglied im Bretzfelder Kunstverein – war auch bei der ersten Ausstellung schon dabei – und sie bevorzugt die Aquarellmalerei. Ihre Leidenschaft gilt den Oldtimern und Motorrädern (Harley Davidson).
Zur aktuellen Ausstellung hat sie die schöne Weinlandschaft im Hohenloher Land mitgebracht und ein Aquarell von Apfelblütenzweigen.

Richter Markus
Er ist seit 12 Jahren im Kunstverein und pflegt die Fotografie sowohl als Hobby wie auch nebenberuflich für die „Heilbronner Stimme“. Er liefert bearbeitete und unbearbeitete Bilder aus allen Richtungen der Fotografie. Zum zweiten Mal ist er in Pretzfeld dabei und genießt die Geselligkeit und tolle Freundschaft.

Riedelbach Sabine (Pretzfeld)
Sie beabsichtigt mit ihren Aquarellen ihre Begeisterung und Liebe zur Natur zu vermitteln und im Betrachter zu wecken. Ihre Hühner demonstrieren per Plakat: Die Ruhe ist uns einerlei, wir fordern Hahnenschrei!

Seitz Philipp
Er brachte ein besonderes Projekt mit – aus seiner Masterarbeit (Architektur) „Spurensuche“.
Hier aufgewachsen, auswärts studiert, hat er seine Masterarbeit genutzt, sich intensiver mit seiner Heimat zu beschäftigen und vor allem seine Großeltern nach alten Geschichten und gewissen Orten in Pretzfeld zu befragen. Seine Arbeit ist zweiteilig angelegt – ein historischer Wanderweg um Pretzfeld ausgehend vom Schloss, der hierhin auch zurückführt. Auf dem Schlossgelände hat er ein (fiktives) Kultur- und Besucherzentrum geplant. Dazu gehören auch zwei Modelle vom Schlossgelände.
Speckhardt Harald
Seit zehn Jahren im Kunstverein war er schon mehrmals in Pretzfeld. Als Autodidakt begann er sein zweites Leben – ein Künstlerleben. Nach expressiven Bildern in ungewöhnlicher Mischtechnik hat er als Bildhauer (Gips, Speckstein, Buntsandstein, Marmor) den Drang, Außergewöhnliches durch überraschende Materialen und Ansichten entstehen zu lassen.

Stark Rose (Pretzfeld)
Für manche überraschend war auch die Pretzfelder Bürgermeisterin mit einigen Objekten dabei. In den Achtziger Jahren malte sie in Öl und Aquarell. Jetzt hat sie eine Vorliebe für verrückte Keramikfiguren.

Steck Wolfgang
Er ist Gründungsmitglied, von Anfang an 1. Vorstand des Kunstvereins und war auch 2001 schon dabei.
Seit dem 50. Lebensjahr ist er bildhauerisch tätig. So manche Sandsteinskulptur von ihm steht im öffentlichen Raum. Und auch im Pretzfelder Rathaus steht seit 2009 ein Sandstein-Frosch – ein Gastgeschenk zur Einweihung in 2008.

Bürgermeisterin Rose Stark verwies darauf, dass der Begriff „ Kunst“ (hängt ja auch mit Können zusammen) nicht auf Malfarben, Stein, Stahl und Ton zu begrenzen ist.
Die Musik gehört auch dazu und Erzeugnisse der größten Künstlerin „Mutter Natur“, auch wenn der Mensch eifrig an „Verbesserungen“ mithilft. Als Beispiel brachte sie aus dem eigenen Garten einen Holzapfel mit. Ein weiteres Beispiel war ein intensiv schmeckender Käse aus dem Urlaub, der durch die Kunst/das Können der Käseproduzenten so entstanden ist.

Umrahmt wurde die Eröffnung der Ausstellung von der Musikgruppe des Fränkische-Schweiz-Vereins „Die Pretzfelder“.

30 Jahre Frauenbund
Hermann Bieger vom Fränkische-Schweiz-Verein baute im Treppenhaus der Schule seine 37. Kerwa-Ausstellung auf. Auf Grund des ausgereizten Platzangebotes konnte er nur einen Teil der Bilder zeigen (die ersten zwanzig Jahre). Thema seiner Ausstellung im nächsten Jahr? Könnte der zweite Teil der Frauenbund-Fotochronik sein oder auch mit Bezug auf das jetzige Reformationsjahr das Thema „Ökumene bei uns“. Ein paar Bilder werden schon beim Kirchenvolksfest in Ebermannstadt am 31. Oktober gezeigt. Für die Schulaula zum Kerwa-Sonntag müsste er aus 4.500 Fotos noch eine entsprechende Auswahl zusammenstellen.